Das Futtermittellabor Rosenau hat sich in 35 Jahren zu einem Routinelabor mit über 8000 Futterproben pro Jahr entwickelt. Der Schwerpunkt liegt in der nasschemischen Untersuchung von Grundfuttermitteln wie bspw. Heu. Zusätzlich werden auch mikrobiologische und toxikologische Untersuchungen angeboten, deren Ergebnisse entsprechend der Tierkategorie interpretiert werden.
Neu im Programm sind Schnellanalysen auf Rohnährstoffe durch Nah-Infrarot-Reflexionsspektroskopie (NIRS) bei bestimmten Futtermitteln. Gasbildungstests mit Pansensaft werden bei Wiederkäuer-Mischfuttermitteln zur Ermittlung des Energiegehaltes durchgeführt. Toxikologische Untersuchungen (speziell Vomitoxin und Zearalenon) werden in einem Partnerlabor durchgeführt.Informationen zur Probennahme, den Untersuchungsmöglichkeiten und Tarifen sowie der Probenbegleitschein können von der Homepage des Labors www.futtermittellabor.at eingesehen bzw. heruntergeladen werden.
Der überwiegende Anteil an Proben wird per Post oder Paketdienst angeliefert. Kunden aus der Region können während der Betriebszeiten Proben persönlich ins Labor bringen und außerhalb der Betriebszeiten die Futtermittel in die Probenbox vor dem Gebäude abgeben.
Der Weg von der Heuprobe bis zum fertigen Befund
Nach der Probenanlieferung werden die Proben mit einer fortlaufenden Nummer erfasst, markiert und die gewünschten Untersuchungen vermerkt. Danach werden die trockenen und nassen Muster voneinander getrennt.
Die nassen Proben müssen in einem Trockenschrank bei 70° auf eine Restfeuchte von ca. 10% getrocknet werden um anschließend lagerfähig zu sein.Nach der Trocknung (12 -24 Stunden) wird der tatsächliche Wasserverlust durch Rückwiegung festgestellt.
Anschließend werden alle Proben im Mahlraum auf 1mm Siebfeinheit vermahlen (Methodenvorschrift).
Rohprotein
Die Rohproteinbestimmung erfolgt auf Basis der Verbrennungsmethode nach Dumar. Die Probe wird in eine Brennkammer befördert, welche mit Helium gefüllt wird und anschließend durch Zufuhr von reinem Sauerstoff die Verbrennung erfolgt. Der bei der Verbrennung entstehende Stickoxidgehalt wird gemessen und daraus der Stickstoff- bzw. der rechnerische Rohproteingehalt ausgewiesen.
Rohfaser
Bei der Rohfaserbestimmung wird eine bestimmte Probenmenge mit Schwefelsäure und danach mit Kalilauge jeweils eine halbe Stunde gekocht. Nach der anschließenden Trocknung erfolgt die Rückwaage. Der Rückstand soll den schwer verdaulichen Faseranteil widerspiegeln.
Rohfett
Bei der Rohfettbestimmung wird die Probe mittels Diethylether extrahiert. Das Futterfett wird dabei herausgelöst und nach der Trocknung des Rückstandes als fehlender Rest errechnet.
Rohasche
In Muffelöfen werden die Proben verbrannt (verascht) für 5 Stunden bei 550 °C (Rohaschebestimmung) bzw. 490 °C (Rohfaser- und Strukturkohlenhydratebestimmung).
Rechnerisch ermittelte Werte
Die Stickstoff-freien Exktrationsstoffe (NfE) enthalten überwiegend schnell abbaubare Kohlenhydrate (Stärke und Zucker) und werden als rechnerischer Rest ausgewiesen.
Die Verdaulichkeit wird anhand von interpolierten Tabellenwerten aus dem aschekorrigierten Rohfasergehalt ermittelt.
Der Energiehalt ist das rechnerische Ergebnis der Rohnährstoffgehalte und deren Verdaulichkeiten. Er wird für jede Tierkategorie unterschiedlich nach vorgegebenen Berechnungsformeln der DLG oder der Futtermittelverordnung ausgewiesen.
Mineralstoffe
Die Elemente (Ca, P, Mg, K, Na, Fe, Cu, Zn, Mn und Schwefel) werden mittels eines optischen Emissions-Spektrometers ( ICP-OES) bestimmt. Die Methode basiert auf der optischen Untersuchung der charakteristischen Strahlung, die elektronisch angeregte Atome bzw. Ionen aussenden. Dazu muss die Probe durch Veraschung und Auflösung vorbereitet werden.
Zucker
Die Zuckerbestimmung erfasst den Gehalt an reduzierenden Zuckern und des Gesamtzuckers. Die Probe wird in einem aufwendigen Prozess mit Chemikalien und Reagenzien vorbehandelt und durch Titration wird der Zuckergehalt bestimmt.
Mikrobiologische Untersuchung
Eine mikrobiologische Untersuchung wird vorbeugend oder bei Verdacht von futterhygienischen Mängeln durchgeführt bspw. bei Pferdeheu ist eine Mikrobiologische Untersuchung zu empfehlen. Es werden die Gehaltswerte von Bakterien- Hefe- und Schimmelpilzkeimen ermittelt.
Auf entsprechenden Nährmedien werden in mehreren Verdünnungsreihen mittels Plattenausstrichverfahren die vorbereiteten Futterprobenbeimpft und für mehrere Tage bebrütet. Zur Identifizierung können die Proben als Dünnschichtpräparate eingefärbt werden. Zusätzlich zur Bebrütung auf Nährmedien werden die Proben im Mikroskop auf Verpilzungen und Lagerschäden begutachtet.
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